Wo wir Hilfe fanden...

...und wo nicht.

Im Krankenhaus hatte man uns empfohlen, psychologischen Beistand zur Bewältigung unserer Situation zu suchen. Eine Adresse, die man uns dazu mitgegeben hatte, war für mehrere Wochen wegen eines Auslandsaufenthaltes der Psychologin nicht erreichbar. Wir versuchten es daher bei der nächstgelegenen Beratungsstelle in Mayen. Dort teilte man uns mit, dass wir uns an die Beratungsstelle in Cochem wenden möchten, da wir in deren Kreisgebiet wohnen. Da diese aber verkehrsmässig für uns schlecht zu erreichen war und auch ungünstige Sprechzeiten hatte, wandten wir uns an die Beratungsstelle in Koblenz. Dort teilte man uns mit, dass wegen eines personellen Engpasses keine Patienten aus anderen Einzugsgebieten angenommen werden könnten und verwies uns an die Beratungsstelle in Mayen (die uns ja schon abgelehnt hatte). Unsere Hausärztin gab uns dann einige Wochen nach dem Verlust unseres Sohnes den Rat, bei Pro Familia in Koblenz anzufragen. Dort bekamen wir dann auch bald einen Termin. Die drei (kostenpflichtigen) Gespräche mit dem Psychologen dort waren zwar ganz ok, aber erheblich nützlicher für uns sind die Treffen der Selbsthilfegruppe, zu der wir zwischenzeitlich Kontakt gefunden hatten und die sich monatlich im Marienhof in Koblenz trifft.

 

 

 

Hier wurde uns geholfen:

 

 

 

hilfreiche Webseiten:

 

 

 

Diese Bücher haben uns geholfen:

  • Das Land der Sternenkinder - Ralf Korrek - Gedichte für Trauernde Eltern
    Anm.Silvia: Diese Gedichte sind so wunderschön geschrieben, sie drücken das aus was man gerne selbst in Worte fassen würde aber nicht weiß wie man dies bewerkstelligen soll. Herr Korrek ist selbst Sternenvater von drei Sternenkindern. Er hat seine Gefühle in wundervolle Gedichte gepackt.
  • Die vergessene Trauer der Väter - Melanie & Dominik Rihm
    Anm.Silvia: Nach langer Suche im Netz habe ich endlich ein Buch für Trauernde Väter gefunden. Sie machen das gleiche durch wie wir Mütter. Viel zu oft wird die Trauer der Väter vergessen. Sie sollen stark sein. Warum? Hat ein Vater nicht das gleiche Recht wie eine Mutter um sein verstorbenes Kind zu trauern? Liebe Väter steht zu eurer Trauer. Weint wenn ihr euch danach fühlt. Ihr müsst nicht immer stark sein. Steht zu euren Gefühlen, versteckt euch nicht. Es befreit!
  • Flieg kleiner Schmetterling - Petra Hillebrand - Gedanken zur Trauer um ein Kind
  • In den Tod geboren - Fritz Helmut Hemmerich - Ein Weg für Eltern und Helfer
  • Hannah Lottrop - Gute Hoffnung, Jähes Ende
  • Leise wie ein Schmetterling - Ute Horn
  • Sternenkinder - Birgit Zebothsen und Prof. Dr.med. Volker Ragosch
  • Schattenkind - P. F. Thomèse
    Anm.Silvia: Seine Gefühle zu diesem Thema spiegeln oft meine eigenen Gefühle wieder. Diese Hilfslosigkeit. Ich erkenne mich in vielen Abschnitten seines Buches wieder. Er erklärt ohne große Ausschweifungen wie es ihm nach dem Verlust seines eigenen Kindes ergangen ist. Ein sehr ausdruckstarkes Buch. So wie der Autor seine Gefühlswelt beschreibt, ganz genau so fühlte ich mich auch, als wenn jemand mir den Boden unter den Füßen weggezogen hätte.
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Dies könnte euch vielleicht in eurer Trauer unterstützen:
  • sich Unterstützung von Aussen holen (Selbsthilfegruppe, Psychologische Unterstützung)
  • ganz viel Zeit für die Trauer lassen
  • ein Ritual zum Gedenken an euer Kind abhalten
  • ein Bäumchen pflanzen
  • eine Gedenkkiste mit Fotos oder sonstigen Sachen, die das Baby betreffen, eventuell die Musik beilegen, die man während der Schwangerschaft gehört hat.
  • sich Zeit für sich selbst geben, damit man nicht untergeht vor lauter Kummer
  • den Partner öfters schon mal ohne Worte in den Arm nehmen, weil es euch beiden gut tut.
  • akzeptieren, dass jeder anders mit seiner Trauer umgeht, keinen zu etwas drängen was er nur ungerne machen möchte
  • sich nur mit den Menschen umgeben die einem gut tun.
  • sich von Menschen abwenden die einem nicht gut tun oder verletzen, weil sie nicht verstehen können wie es in einem aussieht.
  • steht zu eurer Trauer. Weint, wenn es euch danach zumute ist. Ihr ganz alleine bestimmt wie lange ihr trauert.
  • versteckt euch nicht. Steht zu den Gefühlen. Sie müssen gelebt werden. Sonst machen sie euch krank.
Der Schmerz und die Lücke die euer Kind, welches ihr euch so sehnlichst gewünscht habt, hinterlassen hat, kann nie jemand schließen. Es kann nur sein, dass sich der Schmerz mit der Zeit etwas verändert und dass ihr anders mit dem Schmerz umgeht.

 

 

 

Dies kann Eltern von Sternenkindern helfen (uns hätte es geholfen)
  • sehr verständnisvoll zu den Eltern sein
  • sie in die Arme schliessen, auch ohne Worte
  • weniger ist oft mehr, falsche Worte können mehr schaden als nützen
  • für sie da sein und ihnen das Gefühl geben, wir stehen zu euch
  • einfach nur zuhören, auch wenn man die Geschichte schon mehrmals gehört hat
  • den Eltern tut es oft nur gut über ihre Ängste und Gefühle und das Geschehene zu reden
  • nicht einfach weglaufen oder die Straßenseite wechseln, dies verletzt die Eltern von Sternenkindern sehr
  • nachfragen, wie es ihnen geht, nicht nur am Anfang, auch wenn schon etwas Zeit vergangen ist
  • gemeinsam mit den Sterneneltern Bilder vom Kind anschauen
  • gemeinsam mit den Sterneneltern das Grab besuchen
  • sie ablenken, einfach mit ihnen irgendwohin fahren damit die Eltern auf andere Gedanken kommen
  • sie nicht bevormunden, nur weil man von sich aus denkt, das wäre gut für dieses Paar
  • ganz offen und vor allem ehrlich zu den Sterneneltern sein

 

 

 

Was mir (uns) gut getan hat:

In dieser Zeit der tiefen Trauer habe ich angefangen zu schreiben, weil ich oft nicht wusste wohin mit dem ganzen Gefühlschaos. So oft wollte ich meine Gefühle zu meinem Sohn zeigen und wusste nicht wie. Da habe ich angefangen ein Tagebuch an meinen Sohn zu schreiben. Es tut mir oft sehr weh etwas zu schreiben, es kullern nach wie vor die Tränen, aber nach diesem Schreiben geht es mir oft besser. Und in diesen Momenten, in denen ich Worte für Cosmo niederschreibe, fühle ich mich ihm so unendlich nahe. Lasst euch so viel Zeit für eure Trauer wie ihr es für richtig haltet. Denn nur ihr selbst könnt das entscheiden. Das können aber nur Menschen verstehen, die das gleiche Schicksal erdulden mussten wie wir. Oder sehr feinfühlige Menschen, wovon es leider zu wenige auf unserer Welt gibt. Wir haben als Symbol in unseren Garten drei Bäumchen gepflanzt. Zwei Harlekin- Weidenbäumchen als Symbol für uns (Eltern) und einen Apfelbaum für unseren kleinen Cosmo. Für ihn haben wir einen Apfelbaum gewählt, weil dieser Baum für die Unsterblichkeit steht. In die Mitte der Bäumchen haben wir ein in Händen gehaltenes Herz gelegt. Zu Cosmo´s Bäumchen haben wir ein Lotus-Windrädchen mit Licht gestellt. Wenn es dunkel ist, kann ich immer ganz genau schauen wo Cosmo´s Bäumchen steht. Wir haben mehrere Gedenkplätze für Cosmo in unserem Haus eingerichtet. Eine Gedenkkiste habe ich gebastelt in der wir die Fotos und wenigen Erinnerungsstücke von unserem kleinen Prinzen hineingelegt haben. Ein kleines Fotoalbum habe ich von Cosmo machen lassen. Dieses Buch nehme ich mir oft zur Hand wenn ich ganz traurig bin. Ich habe schon sehr viele Gestecke und Figuren für Cosmo's Grab gebastelt. Dies tut mir gut, vor allem, weil ich ganz spezielle Sachen für meinen kleinen Liebling bastele die es nirgendwo zu kaufen gibt und es ist etwas ganz persönliches von mir an mein Kind. Ich habe einen Brief mit allen Wünschen, Gedanken und Hoffnungen an meinen Sohn geschrieben. Es hat ganz viel Kraft gekostet um diesen Brief zu schreiben, mehrere Tage und viele Anläufe, nochmals so viele Taschentücher, aber ich wollte diesen Brief meinem Sohn mit auf seine letzte Reise zu den Sternen geben. Eine Botschaft, damit er weiss, wie sehr wir ihn geliebt haben und ihn immer lieben werden. Wir haben uns Hilfe von Aussen geholt, denn alleine zerbricht man. Unsere Selbsthilfegruppe hat uns sehr viel geholfen. Sie hat uns gezeigt dass wir nicht allein sind. Dort haben wir gefühlt, dass wir einander wirklich verstehen. An Weihnachten, Silvester und kurz nach Cosmo's eigentlichem Entbindungstermin haben wir jeweils eine Wasserlaterne mit unseren Wünschen und Gedanken zu Wasser gelassen. Wir haben die ganze Zeit der Laterne nachgeschaut, wie diese immer weiter und weiter ins Meer zu unserem Sohn getrieben ist. Es hat uns beiden gut getan. An Cosmo's Entbindungstag haben wir an seinen Grab eine ganz große Wunderkerze abbrennen lassen. Ganz viele Sternchen für unser Sternenkind. Im September zum 1. Sternengeburtstag wiederholen wir das Ritual mit der Wunderherze, der Wasserlaterne und dem Herzluftballon. Wir nahmen an einer Online-Therapie zur Trauerbewältigung teil. Der Anfang war schwer, aber es hat uns viel geholfen. Wir können diese Art der Therapie sehr empfehlen.