Cosmo's Beerdigung am 07.10.2008 um 10:00 Uhr

Mit diesen Worten verabschiedete ich mich am Grab von meinem Sohn:

Mein geliebter Sohn
du warst unsere Hoffnung, unsere Morgendämmerung,
ich will dir nicht meinen Schmerz mit auf deine Reise geben sondern etwas von
der Schönheit des Lebens,
nicht meine Trauer soll dich begleiten, sondern meine Liebe,
lass dir erzählen von dem Licht, dass deine Augen nie sahen,
lass diese Worte ein Mantel für dich sein der dich wärmt und schützt auf deiner Reise in die Unendlichkeit.
Wir vergessen dich nie.


Danach las ich ihm ein Gedicht von Arthur Rimbaud vor, welches so viel mehr von der Schönheit unserer Welt erzählt als dies meine Worte könnten:

Ich habe die Sommermorgenröte umarmt.

Noch - rührte sich nichts an all den Palästen,
das Wasser war tot.

Die Schattenfelder verließen die Waldstraße noch nicht.
Ich ging dahin und weckte den regen Atem der lauen Winde
die Edelsteine lugten hervor
und die Flügel hoben sich ohne Laut.

Das erste Abenteuer war auf dem Pfad schon voll von neuem, blassem Glanz,
eine Blume, die mir ihren Namen verriet.

Ich lachte dem blonden Wasserfall zu
der von Stufe zu Stufe durch die Tannen herniederplätscherte.
Auf dem silbrigen Gipfel erkannte ich - die Göttin.

Da hob ich die Schleier auf, einen nach dem anderen.
Im Baumgang, mit schwingenden Armen,
hier und dort in der Ebene, wo ich sie dem Hahn verriet.

In der grossen Stadt da floh sie zwischen den Kuppeln und Türmen der Kirchen hindurch
und laufend, wie ein Bettler auf den marmornen Dämmen, jagte ich sie.

Hoch oben bei dem Lorbeerhain habe ich sie umwunden mit ihrem zusammengerafftem Schleier
und habe ihren unendlichen Leib leise gefühlt,
das Kind und die Morgendämmerung fielen auf den Boden Waldes,
als ich erwachte war es - Mittag.


Cosmo's Grab